{"id":234865,"date":"2020-06-15T13:39:46","date_gmt":"2020-06-15T11:39:46","guid":{"rendered":"https:\/\/komoneed.nl\/the-internet-needs-to-go-on-a-diet\/"},"modified":"2021-04-13T11:48:06","modified_gmt":"2021-04-13T09:48:06","slug":"internet-braucht-eine-schlankheitskur","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/komoneed.nl\/de\/internet-braucht-eine-schlankheitskur\/","title":{"rendered":"Internet braucht eine Schlankheitskur"},"content":{"rendered":"

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Wenn Energie ein Kohlenhydrat w\u00e4re, dann h\u00e4tte Internet glatt \u00dcbergewicht<\/h2>\n
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Oh Internet, gelobtes Internet! Internet verbindet, lehrt, leitet an, inspiriert, gibt Antworten auf unsere Fragen und Anleitungen, wie wir bestimmte Dinge ohne fremde Hilfe erledigen k\u00f6nnen.<\/p>\n<\/blockquote>\n

In Sachen Nachhaltigkeit k\u00f6nnen wir im Internet nach L\u00e4ndern, St\u00e4dten und sogar Unternehmen aufgeschl\u00fcsselte Berichte zur Verschmutzung finden. Es ist unser Ausgangspunkt f\u00fcr Ver\u00e4nderungen in unseren Gewohnheiten. Hier k\u00f6nnen wir erfahren, wie wir Verschmutzung vermeiden k\u00f6nnen und was wie zu verwerten ist. Es gibt Informationen zu neuen gr\u00fcnen Technologien und deren Implementierung in unserem Leben.<\/p>\n

Was uns Internet jedoch nach au\u00dfen hin nicht \u00fcbermittelt, ist, dass bei jedem Suchvorgang in einer der bekanntesten und beliebtesten Suchmaschinen die Umwelt verschmutzt wird. Jede Anfrage und jede Antwort ist mit einem Energieverbrauch verbunden, der ca. 0,2 g CO2<\/sub> erzeugt.<\/p>\n

Und an dieser Stelle fragen wir uns sicher, weshalb wir uns nicht fr\u00fcher dieser Tatsache bewusst geworden sind. Vielleicht wussten wir es ja, aber wir lie\u00dfen uns von den vielen Vorteilen des Internets, das unser Leben einfacher macht und uns in einem atemberaubenden Tempo leben l\u00e4sst, \u00fcberzeugen.<\/p>\n

Wie kommt es, dass das Internet kontaminiert? Seine Umweltbilanz ist nur schwer zu verfolgen, denn das Internet ist \u00e4therisch. Man k\u00f6nnte es wie folgt erkl\u00e4ren: Die Verschmutzung wird in erster Linie durch die Benutzung des Internets verursacht, denn f\u00fcr seinen Betrieb bedarf es einer umfassenden physischen Infrastruktur: Milliarden von Kabeln, Rechenzentren und Server. Ohne diese w\u00fcrde es nicht funktionieren. Diese gewaltige Infrastruktur setzt Emissionen in die Umwelt frei.<\/p>\n

Durch das Versenden von E-Mails, das Speichern von Daten in der Cloud und den bereits beschriebenen Suchvorg\u00e4ngen wird CO2<\/sub> erzeugt. Vor ein paar Jahren (2017) ist errechnet worden, dass 2% der Gesamtemissionen an Kohlendioxid in der Welt vom Internet verursacht werden. Es ist davon auszugehen, dass der Anteil in diesem Jahr bereits auf 4% ansteigt.<\/p>\n

Das Versenden einer E-Mail mit einer angeh\u00e4ngten Datei von 1 MB erzeugt 19 g Kohlendioxid. St\u00fcndlich werden ca. 12 Milliarden Nachrichten um die Welt geschickt, was eine Emissionsmenge von 228 Milliarden allein durch E-Mail-Verkehr zur Folge hat.<\/p>\n

Eine Minute, die in unserem allt\u00e4glichen Leben nicht allzu viel ausmacht, bedeutet f\u00fcr das Internet sehr viel. Wir haben eine Cumulus Media-Grafik erstellt, in der verdeutlicht werden soll, was eine Minute Surfen im Internet bedeutet und wie dies entsprechend relativiert werden kann.<\/span><\/p>\n

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\"what<\/p>\n

Graphik: Vergleich 2018\/2019 und Link: Infografik von @LoriLewis und @OfficiallyChadd<\/a><\/p>\n

Unser Mobiltelefon ist zum Schaufenster par excellence f\u00fcr s\u00e4mtliche Shops in aller Welt geworden. Es macht uns Freude, aus tausenden von Optionen jene auszuw\u00e4hlen, die uns am meisten zusagt, und vor allem dann, wenn wir etwas am anderen Ende der Welt finden k\u00f6nnen. Und dann m\u00f6chten wir, dass es schnellstm\u00f6glich bei uns eintrifft. Viele Unternehmen versuchen, diesem Verlangen nachzukommen, was aber mit globalen Auswirkungen verbunden ist.<\/p>\n

Daten belegen, dass wir mindestens dreimal w\u00f6chentlich Online-K\u00e4ufe t\u00e4tigen. Um all dies m\u00f6glich zu machen und eine richtige Zustellung der Produkte an deren Zielort sicherzustellen, ben\u00f6tigen wir Transportnetze. Und genau sie sind die gr\u00f6\u00dften Feinde der Umwelt.<\/p>\n

Wahrscheinlich bringen Dich so viele Informationen zu diesem Thema etwas zur Verzweiflung. Aber wir haben ja gesagt, dass sehr viel getan werden kann. Viele dieser Gro\u00dfunternehmen sind hinsichtlich ihrer Umweltbeziehungen in die Pflicht genommen worden.<\/p>\n

Apple gibt dabei mit 83% erneuerbarer Energie die Richtung vor. Nur 10% seiner Energie stammt aus Kohle oder Kernenergie. Facebook und Google folgen ihm mit 67% bzw. 56% umweltfreundlicher Energie. Auch die Bem\u00fchungen von Instagram, 67% seiner Energie aus sauberen Energiequellen zu beziehen, sind zu w\u00fcrdigen.<\/p>\n

Dieses Verhalten einiger f\u00fchrender Unternehmen steht im krassen Gegensatz zur anhaltend mangelnden Transparenz vieler anderer Unternehmen hinsichtlich ihres Energiebedarfs und der Stromversorgungsquelle ihrer Rechenzentren.<\/p>\n

Angesichts des Fehlens einschr\u00e4nkender Politiken stellt Greenpeace fest, dass es \u201eeines solideren Ansatzes zur Verteidigung von erneuerbaren Energien bedarf. Die tief verwurzelte politische Macht der Elektrizit\u00e4tsunternehmen muss \u00fcberwunden und der Weg f\u00fcr einem baldigen Umstieg auf erneuerbare Energien geebnet werden.<\/p>\n

Ein Beispiel hierf\u00fcr ist Kolos<\/a><\/span>, ein gr\u00fcnes Rechenzentrum mit einer Fl\u00e4che von 600.000 Quadratmetern in Norwegen. Es wird das erste Rechenzentrum der Welt sein, das seinen Strom zu 100% aus erneuerbaren Energiequellen bezieht. Man geht davon, dass andere diesem Beispiel folgen werden.<\/p>\n

Seitens der Europ\u00e4ischen Kommission ist best\u00e4tigt worden, dass mehr als ein Drittel der von Rechenzentren verbrauchten Energie f\u00fcr die K\u00fchlung der Ger\u00e4te und die Aufrechterhaltung der f\u00fcr die Datenserver optimalen Temperatur eingesetzt wird.<\/p>\n

Um den Energieverbrauch zu senken, hat die Europ\u00e4ische Union das RenewIT-Projekt<\/a><\/span> ins Leben gerufen. Dieses Projekt verfolgt das Ziel, die CO2<\/sub>-Bilanz der Rechenzentren durch die Implementierung eines \u00f6ffentlichen Tools \u00fcber eine einfach zu bedienende Online-Benutzeroberfl\u00e4che zu reduzieren.<\/p>\n

Der \u00dcbergang zur Cloud kann zu einer verst\u00e4rkten Nachfrage nach Kohle und fossilen Treibstoffen f\u00fchren, falls die Errichtung von Rechenzentren weltweit nicht angemessen dahingehend geregelt wird, dass die Verwendung von erneuerbaren Energien gefordert wird.<\/p>\n

Ein vollkommen nachhaltiges Internet kann nicht von heute auf morgen erreicht werden. Ein zunehmendes Engagement hierf\u00fcr ist jedoch ein wichtiger Schritt in diese Richtung.<\/p>\n

Viele Menschen haben sich diesem Wandel verschrieben und all diese Informationen \u00f6ffentlich gemacht. Ein Beispiel hierf\u00fcr ist die Forscherin Joana Moll, die 2015 ihr CO2GLE-Projekt <\/a><\/span>angesto\u00dfen hatte. Es verfolgte in Echtzeit, wie viele Kilo an CO2<\/sub> von diesem Riesen in die Umwelt freigesetzt wurden, w\u00e4hrend wir im Internet surfen.<\/p>\n

Gute Gewohnheiten und t\u00e4gliche Aktionen zur Energieeinsparung k\u00f6nnen unseren digitalen Fu\u00dfabdruck stark ver\u00e4ndern. Ger\u00e4te \u00fcber den Schalter abschalten, den Drucker nicht im Stand-by-Modus eingeschaltet oder den Rechner nicht im Ruhezustand lassen, oder die Verwendung von Verl\u00e4ngerungskabeln mit On\/Off-Funktionen, da bei eingesteckten Ger\u00e4ten weiter Energie verbraucht wird: Das sind nur einige Beispiele f\u00fcr eine m\u00f6gliche Energieeinsparung.<\/p>\n

Wenn wir t\u00e4glich am Computer arbeiten, sollten wir daran denken, Registerkarten und Fenster, die wir nicht verwenden, zu schlie\u00dfen, den Posteingang unseres E-Mails zu leeren und ggf. dar\u00fcber nachzudenken, ob eine Datei wirklich angeh\u00e4ngt werden muss… Wir sollten dar\u00fcber nachdenken, wie wir den Speicherplatz in der von uns verwendeten Cloud, wie z.B. Google Drive, Dropbox, usw. optimieren k\u00f6nnen.<\/p>\n

Dar\u00fcber hinaus k\u00f6nnen wir alternative Suchmaschinen, wie ecosia<\/a><\/span> verwenden, bei der f\u00fcr jede Suche ein Baum gepflanzt wird.<\/p>\n

Auch das Recycling von technischen Ger\u00e4ten, wie z.B. veralteten Mobiltelefonen und Laptops, sind kleine Schritte, die zu einer gro\u00dfen Ver\u00e4nderung beitragen k\u00f6nnen. Wenn wir im Kleinen, zu Hause beginnen, k\u00f6nnen wir Vorreiter einer gew\u00fcnschten Ver\u00e4nderung werden und die Welt langsam nach unseren Vorstellungen gestalten.<\/p>\n

\u00dcberschrift: https:\/\/pixabay.com\/photos\/computer-pc-workplace-home-office-1185626\/<\/a><\/span><\/p>\n

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